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Weltcup in Spanien:
Nachdem ich an der Fachhochschule eine Vermessungswoche etwas „reinquetschen“ musste und in drei Tagen ein Programm absolvierte, wofür andere fünf brauchen durften, flogen wir am Donnerstag 3. April mit dem Team nach Alicante. Von dort ging es dann weiter mit dem Auto nach Murcia.
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Nach einem lockeren Footing stand am Freitag ein Model-Event zum Angewöhnen auf dem Programm. Viele Läufer im Wald und ein nicht ganz klarer Kopf verwirrten und verunsicherten mich sehr, so dass ich mich im anspruchsvollen und ruppigen Gelände technisch überhaupt nicht sicher fühlte.
Gut, dass ich dann am Samstag Gelegenheit hatte, die Model-Karte ein zweites Mal zu besuchen. Während die anderen Athleten ein brutal langes und kräfteraubendes Langdistanzrennen absolvierten, konnte ich mich gut erholen und genoss es, als Zuschauer dabei zu sein.
Schade für alle – und besonders für einige im Schweizer-Team – war aber, dass der Wettkampf annulliert werden musste. Der Organisator hatte einige Posten viel zu früh aus dem Wald geholt, so dass einige Läufer keine Posten mehr vorfanden – so was darf wirklich nicht passieren an einem Weltcup!
Mich selber hat der Zwischenfall zwar nicht betroffen, aber es tat mir für alle leid, die sich durch diese Hammer-Langdistanz von 2h und mehr durchgekämpft hatten und am Ende nichts hatten… Meinerseits freute ich mich auf meinen Lauf, denn beim Training am Samstag merkte ich, dass ich technisch etwas in Fahrt komme.

Am Sonntag war es dann schön, bereits am Morgen früh Gratulationen zu erhalten – nicht für einen guten Lauf, sondern zum Geburtstag. Das musste ja einen guten Tag geben – und ich wollte mir selber ein Geschenk machen und gut laufen. Mein Konzept war klar: gut auf die Karte kommen, Fehler vermeiden, indem ich immer einen Plan habe, kein unnötiges Risiko! Ich wollte im Ziel zufrieden sein mit meiner technischen Leistung – denn es ist schon etwas länger her, seit ich bei einem technisch schwierigen Rennen zufrieden ins Ziel gekommen bin…

Technisches Gelände forderte genaue Kartenarbeit

Gesagt getan! Ich startete sehr verhalten, lief völlig auf sicher und kontrollierte oft. Bis Posten neun (knapp 21 Minuten Laufzeit) verlor ich vier Minuten auf die Bestzeit, obwohl ich nur einen kleinen Fehler von 30 Sekunden zum sechsten Posten machte. Danach lief ich schneller und schneller, und erfreulicherweise blieb die Sicherheit auf der Karte bestehen. Unterwegs zum 15. Posten nahm ich den Schweden Anders Holmberg wahr, der vier Minuten nach mir gestartet war. Durch den Druck von hinten und die höhere Sicherheit, zu zweit unterwegs zu sein, erhöhte ich mein Tempo massiv und lief aktiv mit Anders in Richtung Überlauf. Dort übernahm ich die Führung, und bis ins Ziel lief ich dann mehr oder weniger mit Anders zusammen, wobei ich mich sogar noch etwas „absetzen“ konnte.
Ich wusste, dass mein Lauf definitiv einer meiner bessere Mitteldistanzläufe gewesen war, und freute mich sehr, dass ich mein Konzept so habe durchziehen können. Etwas überrascht war ich dann über den 24. Rang, welcher mir schöne 17 Weltcuppunkte gibt. Vor dem Rennen hatte ich mir sehr wohl überlegt, wo ich denn landen könnte, und ich sah mich im etwa Bereich der top 40, wenn es gut gehen würde…
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Nun ging es gut und der Rang war um einiges besser!
Sicher waren nicht alle der weltbesten Athleten am Start, aber dies soll meine Freude über das Resultat nicht mindern! So kann man gerne Geburtstag feiern – und ich freue mich schon jetzt auf nächste Einsätze im Weltcup!
Karte Weltcup / Rangliste

Jetzt geht es wieder darum, die Konstanz im Training zu vertiefen und weitere Erfahrungen zu sammeln. Bald geht es nach Schweden, doch zuvor werde ich bei der Sporthilfe-Ehrung ein letztes Mal auf die erfolgreiche Juniorenzeit zurückblicken.
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