Ungewöhnlich für mich, aber deshalb umso schöner war der Herbst! Nachdem ich in den letzten Jahren immer Mühe hatte, meine Form im Herbst aufrecht zu erhalten, kam ich in diesem Jahr immer besser in Fahrt!
Angefangen hat alles mit einem soliden und super Training während der Sommermonate, und die Früchte trägt nun der Herbst!
Ich durfte am Weltcupfinal in Liestal bei der Sprint-Staffel an den Start gehen für das Team „Schweiz-3“. Dieser Einsatz war eine super Erfahrung für mich, auch wenn mein eigener Lauf nicht nach Plan lief!
Das Heimpublikum und das tolle Wetter machten diesen Tag auch so zu einem grossen Erfolg. Natürlich auch die zwei hervorragenden Platzierungen der Schweizer Teams mit den Rängen 1 und 3.
Bei den Weltcuprennen war ich dann Zuschauer und Vorläufer – sprich, ich konnte die gleiche Bahn kurze Zeit vor den Weltcupläufern absolvieren und genoss es sehr, noch einmal OL auf höchstem Niveau machen zu können.
Die Woche nach dem Weltcupfinal verbrachte ich in Flims in einem Trainingslager. Zusammen mit dem besten Nachwuchs der Schweizer OL-Szene trainierte ich eine Woche bei wieder wunderschönem Wetter und in tollen Trainingswäldern.
Hier genoss ich es vor allem, dass ich ohne gross nachdenken zu müssen, meine geplanten zwei Einheiten pro Tag absolvieren konnte. Die Technik verbesserte sich auch in dieser Woche wieder etwas und was mir am Ende immer noch nicht gefiel, kann ich nun den Winter hindurch in Angriff nehmen.
Meinen persönlichen krönenden Abschluss erlebte ich dann eine Woche später. Beim Nationalen OL in Krattigen (Berner Oberland), dem Schlusslauf der Swiss Orienteering Eliteleague, wollte ich nochmals alles geben und meinen 8. Platz im Gesamtklassement verteidigen.
Ich wusste, dass mir das Gelände mit viel Steigung liegen würde und nahm deshalb den Wettkampf nochmals sehr ernst.
Beim Einlaufen genoss ich dann die traumhafte Aussicht auf den Thunersee und ich freute mich riesig auf den Wettkampf.
Nachdem ich bei Posten eins und zwei kleine Unsicherheiten hatte, funktionierte ab dann technisch alles besser und besonders auf den Abschnitten zwischen Posten 3-4-5 konnte ich physisch aufdrehen.
Die Abschnittsbestzeit zu Posten vier (wo es gut 100 Höhenmeter hoch ging bis zum Posten) zeigte mir einmal mehr, dass meine Bergstärke stetig besser wird!
Unterwegs spürte ich, dass vieles gut lief und als ich bei den Posten 13-14 die vor mir gestarteten Läufer einholte, war die Bestätigung und Freude gross. Leider lies ich mich etwas ablenken und suchte Posten 14 etwa eine Minute.
Ich konnte mich jedoch bis Posten 19 ganz leicht absetzen von der Gruppe. Da ich Posten 20 noch einmal kurz suchte, konnten die Läufer aber wieder aufschliessen, so dass ich bis ins Ziel dann wieder mit der Gruppe unterwegs war.
Mit der Gewissheit, trotz kleineren Fehlern einen guten Lauf absolviert zu haben, kämpfte ich bis zur Ziellinie, und das lohnte sich sehr!
Denn nur gerade eine Sekunde hinter mir klassierte sich der Gesamtweltcupsieger Daniel Hubmann und nur 18 Sekunden vor mir der mehrfache WM-Medaillengewinner Fabian Hertner.
Ich selber klassierte mich auf dem dritten Platz – inmitten der internationalen OL-Weltspitze!
Ein sehr erfreuliches und überraschendes Resultat am Ende einer harten, schwierigen aber auch lehrreichen Saison!
Der Sieger des Nationalen Wettkampfs (Matthias Kyburz) zeigte mir aber noch sehr schön auf, wohin mein Weg in Zukunft führen sollte – mit gut fünf Minuten Vorsprung und einem hervorragenden Rennen deklassierte er uns etwas, aber das war mir an diesem Tag ziemlich egal J
Endlich wieder einmal auf einem Podest zu stehen tat und tut gut und den leckeren Geschenkkorb nahm ich dankbar entgegen!
Rangliste mit Grafik
Somit schliesse ich meine erste Elite-Saison erfolgreich ab!
Im Gesamtklassement der Elite-League auf dem sechsten Platz, mit einem 24. Platz als bestes Weltcupresultat und einem genialen und sehr motivierenden dritten Platz beim Nationalen OL bin ich schlussendlich doch noch zufrieden mit diesem Jahr!
Am vergangenen Wochenende stand ich dann in einer ungewohnteren Aufgabe im Einsatz. Ich war am Urseller OL als Bahnleger und beim Berner Manschafts-OL als Postensetzer im Einsatz.
Ich war völlig beeindruckt, wie grossartig die Arbeit mit dem Klub „ol norska“ ist. Jeder half jedem und mit fast 60 Helfern waren wir eine sehr grosse Gruppe von freiwilligen Helfern.
Das machte richtig Spass und das schöne Wetter versüsste uns den Anlass noch etwas!
Fertig ist es allerdings noch nicht ganz! Am kommenden Freitag steht der Super10Kampf der Sporthilfe auf dem Programm und am Sonntag findet dann noch die Team-OL-SM statt.
An der TOM werde ich zusammen mit meinen Norska-Kollegen und ab 2015 Junioren-Kader-Mitgliedern an den Start gehen!
Die Motivation ist gross, nochmals eine Woche Vollgas zu geben. Im November werde ich mich dann ganz den Themen „Trainingspause“ und „Auswertung“ widmen.
Lieber Florian
Dein Bericht ist erfrischend zu lesen! Deine Freude und dein Enthusiasmus sind spürbar. Weiter so – analog deiner Steigerung gegen Ende Saison!
Hab ein unfall- und krankheitsfreies Wintertraining!
All the best, Otti