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Die Website war nun etwas länger leer, aber nicht grundlos. Dank der Unterstützung der Firma «Evonet» namentlich Dominik Stähli, konnte ich etwas mehr Struktur und ein neues super cooles Design auf die Website bringen. Ich hoffe, euch gefällt was ihr seht und wünsche auch viel Spass beim Stöbern.

Nun aber zum OL:
Mein erstes grosses Saisonziel ist in diesem Jahr bereits wieder vorbei.
Da ich im Moment im Abschluss meines Studiums zum Bauingenieur bin und ich aufgrund der zeitlich begrenzten Abschlussarbeit nicht zu viel herumreisen kann, musste ich auf die WM-Testläufe in Estland verzichten.
Ich konnte mich aber für die Weltcupeinsätze in Finnland selektionieren. Dies aufgrund von vier guten Testläufen Anfangs April.
Bis zu diesen lief alles genau nach Plan! Die Saisonvorbereitung hätte nicht viel besser sein können. Leider erwischte mich dann genau in dieser Zeit eine Erkältung und ich konnte schon am Langdistanztestlauf nicht mehr mit vollem Körpereinsatz laufen. Der Husten hinderte mich dann 4 Wochen lang an intensiven Trainingseinheiten und wie sich herausgestellt hat, hat dieser Husten auch die Bronchien und Lungen etwas angegriffen. Ich musste daher auf die Teilnahme an der 10mila in Schweden verzichten.

Medizinisch top betreut kehrte ich aber sehr bald wieder ins Training zurück und war sehr motiviert für den Weltcupblock in Finnland. Die letzten Wochen davor waren geprägt von intensiven Arbeitstagen an meiner Bachelorarbeit und hier war und bin ich täglich dankbar, dass ich mit Daniel Hadorn (Ingenieurbüro für Holzbau) eine super Anlaufstelle für Fragen und Probleme in beruflicher Hinsicht habe!

In Finnland entschied ich mich dann, dass ich die Sprintstaffel aufgrund der fehlenden VO2-Max-Einheiten, auslassen werde. Ich konzentrierte mich also voll und ganz auf die Einzelrennen.

Sprint

Die Quali im Sprint war die erste Hürde. Ich wusste, dass ich alles geben musste und es auch dann knapp werden wird. Vor 3 Jahren reichte es als 45er in der Quali nicht, vor einem Jahr als 20. Nur gerade so. In diesem Jahr waren wieder viele top Sprinter am Start und es zeigte sich, dass das Niveau international auch wieder einen Sprung nach oben gemacht hat.
Mit meinem Lauf bin ich sehr zufrieden – ausser einer etwas verhaltenen Startphase (was mein Plan war) und einem kleinen Schlenker zu Posten 10 (5 Sekunden) kann ich keine Fehler finden. Klar erwischte ich nicht immer die beste Route aber viel besser kann ich im Normalfall nicht laufen.
Es war dann etwas hart, als es wegen knapp 2 Sekunden nicht für den Final gereicht hat – but that’s sport…
Rang 42 mit nur 52’’ Rückstand auf den Sieger.
Rangliste Sprint: Klick

Middle:
Im Vorfeld hat mich mein Betreuer (Beat Zimmermann) oft etwas auf die Walddisziplinen getrimmt und mit spezifischen Trainings im Jura sowie Mentaltrainings daheim war ich auch sehr gut vorbereitet. Der Wettkampf war dann fast genau wie erhofft. Ich erwischte einen super Start und war sofort aktiv auf der Karte und konnte schnell in einen normalen Laufrythmus finden. Etwas heikel wirde es, als ich beim dritten Posten den vor mir gestarteten Läufer eingeholt habe und dadurch leicht abgelenkt einen kleinen Fehler zum vierten Posten machte. Danach fand ich aber sofort wieder in mein Laufkonzept (Was muss ich machen und wie / What, how?). Zwei drei heikle Phasen meisterte ich genau so, wie ich das so oft trainiert habe und am Ende puschte ich mich selber voll ans Limit auf dem Weg. Im Ziel sehr zufrieden war ich dann gespannt wie gut die Zeit sein wird.
Es resultierte ein sehr toller 35. Rang und somit die ersten Weltcuppunkte in diesem Jahr!
Mit nur 3.21 Min Rückstand auf die Spitze war ich sehr happy und auch im Vergleich zu den Schweizer Kaderkollegen schnitt ich sehr gut ab. Es zeigte sich aber auch, dass in diesem skandinavischen Gelände viele Läufer vorne mitlaufen können und so die Zeitabstände sehr eng sind.
Rangliste Middle: Klick
Karte Middle: Klick

 

Langdistanz
Als Abschluss der «mini Tour» fand die Langdistanz statt. Diese wurde als Jagdstart mit den Zeitrückständen (+ Bonussekunden) aus Sprint und Middle durchgeführt. Ich startete als 33er ins Rennen und wusste, dass vieles möglich sein würde. Ich hatte Glück, die ersten 30 Minuten lief ich aktiv in einer super Gruppe mit, in welcher wir schnell Läufer vor uns einholten. Dann kam der Schmetterling, in welchem ich viel selber arbeitete und als erster unserer grossen Gruppe aus dem Sammlungsposten laufen konnte. Zusammen mit 5-6 anderen Läufern holten wir eine weitere kleine Gruppe vor uns ein. Nach gut 60 Minuten merkte ich dann, dass viele Läufer mehr und mehr Mühe haben und ich mich immer noch stark fühlte. Aber ich staunte nicht schlecht, als ich auf einmal Läufer wie Jonas Leandersson, Lucas Basset usw. sah. Ich lief inmitten von Weltklasseathleten und konnte diese gar etwas herausfordern.
Bei der Zuschauerpassage passierte ich als führender unserer grossen Gruppe (an 18. Stelle). Mir war klar, wenn ich die Gruppe auflösen möchte, dann ist dies nur in den kommenden Steigungsmetern möglich. Also drückte ich dort voll aufs Tempo und tatsächlich mussten einige Läufer hinter mir abreissen lassen. Doch der Kraftakt machte sich schnell spürbar – ich bekam leichte Krämpfe in der Wade und die letzten Posten wurden zur grossen Herausforderung. Wir überholten zwei Läufer, bevor ich zusammen mit dem Österreicher Kerschbaumer einen kleinen Bogen machte. Dort musste ich ihn und einen Finnen (Kirmula) ziehen lassen und aufpassen, dass ich nicht noch überholt werde.
Es klappte und ich lief überglücklich, aber auch ziemlich müde ins Ziel.
18. Schlussrang und somit zum ersten Mal in den top 20! Mit der 15. Besten Laufzeit kann ich mehr als nur zufrieden sein und der Rückstand von 4.53 Min bei einer Siegerzeit von 87 Minuten lässt sich sehr gut sehen!
Rangliste: Klick
Karte: Klick

TV Übertragung Long: Klick

Der Weltcup brachte mir also stolze 29 Weltcuppunkte (so viele wie noch nie), zwei hervorragende Waldläufe und einen sehr guten Sprint. Ich verbesserte mich im Worldranking durch diese Resultate auf den 49. Rang (Wald) und 52. Rang (Sprint).

Nun gilt es aber, weiter zu arbeiten (im OL Bereich, wie auch an der Bachelorarbeit).
Abgabetermin der Arbeit ist der 30. Juni und bis dahin werde ich noch die eine oder andere Nachtschicht einschieben müssen.
OL wird aber auch gemacht! So laufe ich über Pfingsten an der Pfingststaffel als letzte Vorbereitung für unser Projekt mit der ol norska. Wir werden am 17/18. Juni an der grössten OL Staffel der Welt teilnehmen (Jukola) und hoffentlich unser Potential voll ausschöpfen.
Vorher steht aber auch noch die Militär-WM in Finnland auf dem Plan für mich, wo ich meine Erkenntnisse vom Weltcup einbringen und Umsetzen will.

Die Form passt und ich freue mich sehr auf die kommenden Wochen.