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Es ist irgendwie nicht mein Frühling! Nach dem TL in Schottland freute ich mich, dass die Nasen Nebenhöhlen Entzündung endlich wieder in Ordnung war und ich wieder nach Plan trainieren konnte. Doch dann, nur eine Woche später lag ich wieder im Bett. Dieses Mal mit wirklich hohem Fieber (39,5°C) und ohne Aussicht auf ein baldiges Training. Eine ganze Woche musste ich pausieren und etwas länger dauerte es, bis ich wieder ein normales Gefühl hatte und trainieren konnte… Etwas unvorbereitet und noch aus dem Prüfungsstress der BFH kommend (ja die sind nämlich irgendwie auch noch momentan zu bewältigen), nahm ich ohne grosse Erwartungen am nationalen OL-Weekend im Jura, oberhalb des Genfer Sees, teil.

Die Organisatoren (Care Vevey und ANCO) boten uns ein hervorragendes Wochenende in wunderschönem Gelände. OL vom feinsten in technisch forderndem Gelände wurde uns geboten und mir wurde wieder einmal klar, wieso ich diesen Sport so gerne mache! 1000mal schöner, als irgendwo in einem grünen, Brombeeren verseuchten und langweiligen Mittellandwald war das Gelände der Karte „Bois Rond“.

Im Mitteldistanzrennen vom Samstag lief ich recht zurückhaltend, da ich nicht so recht wusste, wie mir das schnelle Lauftempo bekam. Ich kam gut durch, machte aber am Schluss des Rennens noch zwei dumme Fehler, die mich einen Platz unter den Top 8 kosteten. Es resultierte aber der 15. Rang. Trotz diesem Fehler war ich aber nicht unzufrieden, hatte ich mir ja eigentlich nicht viel vorgenommen für dieses Rennen.

Floos (892x1250)

Für mich zählte viel mehr der Sonntag – die Staffel Schweizermeisterschaft! Zusammen mit Simon Dubach (Simi) und Joey Hadorn bildeten wir das erste Elite-Team der ol norska. Unser (oder vielleicht auch nur mein) geheimziel war irgendwie ein Exploit (vielleicht top 5) – denn es waren viele Teams am Start, einige gute Läufer und unser Team war mit dem Altersdurchschnitt von 19.5 Jahren noch recht jung! Simi und Joey bewiesen am Vortag mit den Rängen 1 und 2 bei H20 schon, dass sie das Gelände im Griff haben. Also lag es nun auch etwas an mir. Joey lieferte auf der Startstrecke eine sehr gute Leistung ab und kam nur wenig hinter der Spitze zurück. Was aber wichtiger ist, er übergab Simi eine gute Ausgangslage, welche Simi auch gleich nutzte. Vorne gab es zwar einen Positionswechsel und die späteren Sieger (OLV Baselland) gingen schon in Führung liegend auf die letzte Strecke. Aber auch Simi kam gut durch und übergab an mich an 4/5. Position. Nur wenig hinter dem Podest und nur wenig hinter der ol Regio Will (also dem zweiten Platz). Ich startete sehr fokussiert und wollte vor allem ohne Fehler und Zeitverluste über die ersten Posten kommen. Dies gelang mir sehr gut und obwohl ich nicht merkte, dass ich ab dem dritten Posten auf dem zweiten Zwischenrang lief, wusste ich, dass das Tempo so gut ist. Ich profitierte von Fehlern der anderen und lief lange alleine. Nach dem Verpflegungsposten zwischen 9-10 sah ich auf einmal ein blaues Dress der ol Regio Will – Daniel Hubmann neben mir. Er hat mich hier gerade eingeholt und ich wusste, dass ich diesen Tempomacher nutzen musste. Nur die Frage war, ob ich das kann. Mir gelang es für fast fünf Posten mich an die Fersen von Dani zu klemmen, ehe ich abreissen lassen musste. Auf einer flachen Strasse zeigte er mir deutlich auf, wo der Unterschied am grössten ist – er lief einfach viel schneller und weg war er… In der Folge war ich alleine unterwegs und ziemlich nervös! Ich begann kleine Fehler zu machen und musste mich doppelt konzentrieren. Trotz 2.5min Fehler bis zum Überlauf konnte ich schlimmeres verhindern und staunte dann nicht schlecht, als mich meine Teamkollegen beim letzten Posten freudig in Empfang nahmen. Platz N°3 – wohl das Optimum, was wir auf dem Papier zu stand bringen können!

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Dies ist erst der Anfang unseres Teams, denn mit Simi und Joey werde ich wohl in den nächsten Jahren noch viele gemeinsame Teamerlebnisse haben – aber hierzu gibt es in ein paar Wochen noch mehr News! Dieser Erfolg mit dem O-Pack zusammen ist eine grosse Überraschung für mich – denn nach so vielen Wochen mit schlechtem Training hätte ich nicht erwartet, dass ich mental noch so gut drauf bin!

Jetzt geht es noch an die letzten Prüfungen der Fachhochschule und danach verschwinde ich für drei Wochen in die Berge um mich in der Höhe etwas für den Herbst zu rüsten – dann hoffentlich fit, ohne Krankheit und mit schneller werdenden Beinen!