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Das Wochenende in der Säntisregion war ein wichtiger Zwischenhalt auf dem Weg in Richtung Heimweltcup in Grindelwald. Die Mitteldistanzschweizermeisterschaft und der 5. Nationaler OL waren beides Selektionsläufe für den Weltcupfinal. Schon im Januar habe ich mir diesen Weltcupfinal als zweitwichtigsten Anlass des Jahres angemerkt und dementsprechend nervös war ich auch vor dem Wochenende. Ein letztes Vorbereitungstraining auf dem Schwefelberg sollte dienen, um die Beine von Lettland an das alpine Gelände umzugewöhnen. Diese Umstellung klappte glaube ich sehr gut.

Fotos von Petra Mürner | Urs Schönenberger | Benjamin Müller

Silber an der SM!
Auf der Schwägalp erwartete uns ein tolles Alpines Gelände mit viel Abwechslung. Die unnötig lange Wartezeit in der Quarantäne (4h) konnte ich nutzen um mein Konzept nochmals durchzugehen und die Spannung steigen zu lassen. Das schlechte Wetter sorgte bei mir für extra Motivation und ich hatte ein klares Konzept im Kopf:
Jeden Posten ernst nehmen; read-run-control-repeat.
Zu Beginn erwischte ich gleich eine heikle Phase zum zweiten Posten, hier blieb ich für gut 10-15 Sekunden stehen, um die Karte genau zuzuordnen – ich verhinderte so einen Fehler und blieb ruhig. Auch die Unsicherheiten zum vierten Posten brachten mich nicht aus dem Konzept. Ab dahin klappte dann alles wie geplant und ich konnte meine Hügelstärke voll ausspielen. Einzig zum 18. Posten kam ich etwas von der Richtung ab und verlor nochmals 20 Sekunden – danach nahm ich mir nochmals mehr Zeit um die letzten Posten sauber anzulaufen und konnte sehr zufrieden ins Ziel laufen. Mit dem Lauf sehr zufrieden erfuhr ich nur wenige Minuten später, dass es wohl für Silber reichen wird – die Bestätigung gabs dann etwas Später im WKZ.
1.40 Min hinter einem nahezu unschlagbaren Matthias Kyburz gewann ich also Silber – eine Minute vor Namens- und Kaderkollegen Flo Howald. Meine zweite SM-Medaille in diesem Jahr und meine wohl beste Leistung auf Nationaler Ebene überhaupt!

Rangliste | GPS 

Zweiter Rang am Nationalen OL
Am Tag darauf stand die Langdistanz auf der Säntisalp auf dem Programm. Ich hatte Mühe, meine Spannung zu finden, weil ich mein „Top-Lauf“ schon im Sack hatte und die Mitteldistanz auch ziemlich Kräfte gekostet hat. Ich motivierte mich mit dem Gedanken, dass ich in der Langdistanz immer gut laufen kann! Und mein Konzept war gleich wie am Vortag. Leider erwischte ich nicht überall die saubere Umsetzung davon und musste drei-vier Mal einen Bogen in Kauf nehmen. Am Ende war ich nicht unzufrieden aber leicht genervt über zwei der vier Fehler. Meine physische Verfassung stimmte mich aber positiv und so war ich schon unter der Dusche ganz glücklich übers Wochenende. Es reichte wieder zu einem tollen zweiten Rang. Wieder hinter Kyburz, nur dieses Mal betrug der Rückstand fast sieben Minuten. Der Vorsprung auf Rang drei blieb gleich wie am Vortag.

Rangliste | GPS

Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende und meinen Leistungen. Die zwei zweiten Ränge zeigen mir, dass ich immer noch auf der richtigen Leiter in die richtige Richtung unterwegs bin. Jetzt gilt es, aus den Erfahrungen vom Wochenende, die richtigen Schlüsse zu ziehen und im Training umzusetzen. Dann bin ich hoffentlich fit für den Weltcupfinal in Grindelwald.
Mein Herbsthöhepunkt steht noch an und ich bin voller Motivation, um meine Hügelstärke in den Hängen vor dem Eigermassiv in Szene zu setzen.