Erster Sieg mit Raskt-Tog-Team Am Osterwochenende Ende März absolvierte ich trotz Antibiotika und leichten Beschwerden am angeschlagenen Ohr einige OL-Trainings. Ein Trainingsweekend mit dem Raskt-tog-team stand an und auch ein erster Einsatz bei einem Staffelwettkampf als Team. Simon Dubach, Beatrice Äschlimann, Silje Ekroll Jahren und ich bildeten das Team, welches favorisiert an den Start gehen konnte. Unseren Erwartungen wurden wir ziemlich gerecht und so konnten wir einen souveränen Start-Ziel-Sieg feiern.
Dass das viele Training in Kombination mit Antibiotika nicht gerade gut für den Körper ist, musste ich dann in der Folgewoche feststellen – es hat mich voll ans Bett gefesselt und eine weitere Woche ohne Training lag vor mir.
Gerade noch rechtzeitig für die Testläufe für den Weltcupblock in Polen und die Europameisterschaften in Tschechien, war ich wieder über dem Damm und wollte hier voll angreifen. Ich steigerte mich während der ganzen Testlaufserie und war konstant in den Top 10 dabei. Mit den Rängen 9 (Sprint und Long) und dem 5. Rang an der Mitteldistanz-SM konnte ich mich dann für den Weltcupeinsatz aufdrängen. Knapp war wohl die Selektion oder eben nicht-Selektion für die Europameisterschaften, was schade ist. Aber in zwei Jahren sind bereits die nächsten EM-Läufe und diese dann sogar zu Hause (www.eoc2018.ch).
Ich konnte mich also noch gut 10 Tage auf die Weltcupeinsätze vorbereiten und die Vorfreude war sehr gross. Im Jahr 2014 lief ich zwei Rennen im Weltcupzirkus und seither musste ich mich trotz guten Selektionsläufen immer wieder gedulden. Nun endlich konnte ich laufen und ich wollte gut sein!
Ein Starterfeld von ca. 150 gemeldeten Läufern gab es wohl schon lange nicht an einem Weltcup und ich wusste, dass ich technisch gut durchkommen muss, um eine gute Platzierung zu erreichen. Nun so startete ich in der Mitteldistanz etwas verhalten – mit etwas Zurückhaltung und Fokus auf den technischen Abläufen. In der Analyse zeigt sich, dass sich dies zwar etwas gelohnt hat um gröbere Fehler zu vermeiden, aber dafür das Tempo überhaupt nicht stimmte. Etwas frustriert musste ich den grossen Rückstand von über 7 Minuten akzeptieren und dies, obwohl ich mit Maximum 2-2.5min Fehlern eigentlich nicht unzufrieden war. Anscheinend war / ist die physische Form doch nicht da, wo ich dies erhofft habe…?
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Viel Zeit für Erholung blieb nicht, da es am nächsten Tag mit zwei Rennen innert 12h ziemlich zur Sache ging. Die Sprint-Qualifikation in Wroclow bot uns technisch zwei drei Knacknüsse und ansonsten musste das Lauftempo permanent hochgehalten werden. Mit einem physisch guten Lauf und technisch lediglich zwei Schlenkern von 3-5 und 10 Sekunden war ich im Ziel sehr zufrieden – viel besser könnte ich nicht sein. Und es wurde knapp – aber es lohnte sich! Mit dem 20. Rang qualifizierte ich mich gerade so für den A-Final (top 40 aus zwei Qualifikationsfeldern). Dass es knapp war zeigt der Zeitrückstand: 37 Sekunden hinter Daniel Hubmann und 25 Sekunden hinter dem 2. Rang! Namen wie Marten Boström oder Tue Lasson (beides WM-Sprint Medaillengewinner der letzten Jahre) kamen bei diesem engen Sprintrennen nicht über die Qualifikation hinaus…! Ich war also sehr zufrieden!
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Im Final merkte ich dann aber, dass die 40 besten am Start waren und auch, dass ich es mich nicht so gewohnt bin, zwei Rennen an einem Tag zu bestreiten… Physisch hatte ich weniger Mühe als technisch – mental. Der Kopf war wohl müde und so schlichen sich im schwierigen Sprintrennen in Wroclow viele Unsicherheiten und falsche Routen ein – hier 10’’, da 20’’, hier noch 5 und da noch 5… Dennoch konnte ich einige Läufer hinter mir lassen und klassierte mich auf dem 37. Rang – somit gabs zum zweiten Mal in meiner Karriere Weltcuppunkte. Aber der Frust über die verpasste Chance heute war dennoch grösser – wieder merkte ich, dass ich um Längen noch nicht da bin, wo ich es gerne wäre…!
Karte Teil 1 / Karte Teil 2
Die abschliessende Sprintstaffel zeigte mir dann nochmals sehr deutlich auf, dass ich wohl konstant gut OL machen kann, aber die Physis auf diesem Niveau einfach noch bei weitem nicht ausreicht. So musste ich mit etwas geknicktem Selbstvertrauen und einer Portion Frust nach Hause fliegen…
Viel Zeit zu Hause blieb nicht, denn schon am nächsten Tag ging es weiter nach Schweden, wo ich nun bis Mitte Mai trainieren werde und versuche, wieder etwas Selbstvertrauen zu finden. Ich laufe hier einige Wettkämpfe der Swedish-League, wo ich mit einem soliden 9. Rang bereits einen guten Start hingelegt habe. Nun folgt ein Mitteldistanzrennen am Samstag, wobei ich mich bereits jetzt etwas mehr dem Training widme und den Fokus mehr auf die Physis lege. In gut einer Woche dann starte ich zusammen mit ca. 500-600 anderen Teams an der 10mila, der zweit grössten Staffel. Ich darf für meinen schwedischen Klubb IFK Lidingö auf der ersten Strecke im ersten Team gleich den Auftakt machen und darauf freue ich mich sehr!
Rangliste SL / Karte (GPS)
www.10mila.se – gute Unterhaltung während der ganzen Nacht!
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