Am vergangenen Wochenende stiess ich ins nationale Wettkampfgeschehen ein. Dies an der Mitteldistanz-Schweizermeisterschaft (MOM), welche im Tessin in einem der schönsten Wälder (Arcegno) bei strahlender Sonne und über 30°C stattgefunden hat.
Das Wetter, aber auch der Wald waren super, um in die OL-Szene einzusteigen und ich freute mich sehr, war aber auch gespannt, wie viel Rückstand ich physisch und technisch im Vergleich zu den anderen in der Kategorie haben werde…
Die Wochen nach dem Trainingslager verliefen sehr gut und ich konnte mit dem Aufbau motiviert weiterfahren. Im Moment befinde ich mich nun in einer Mischung aus Grundlagentraining und ersten Tempoeinheiten. Die schnelleren Einheiten sind noch sehr rar und das Tempogefühl fehlt noch ein bisschen, aber ich geniesse es eigentlich auch mehr, einfach gedankenlos zu laufen. Beschwerden habe ich noch ab und zu und das wird wohl auch so bleiben, aber im Vergleich zum Vorjahr sind diese Beschwerden ein Klacks.
Ich freute mich sehr auf die MOM und vor allem auf den Wald. Obwohl ich technisch schon einige gute Trainings im Tessin hatte in den letzten Jahren, kam ich noch nie ohne grösseren Fehler aus diesem Wald…
Die Belastung der Woche spürte ich zwar noch in den Beinen (die ungewohnten Laufbelastungen führten zu Muskelkater, welcher sich hartnäckig hält), aber ich fühlte mich dennoch bereit für die MOM.
Die Reise ins Tessin war leider nicht gerade locker. Wir fuhren mit dem Auto los und nach einem ersten Stau auf der A1 nach Zürich und der Mitteilung aus dem Radio (Stau bis zu 2h Wartezeit am Gotthard), entschieden wir uns sehr kurzfristig, in Luzern noch auf den Zug aufzuspringen…
Doch auch dies war dann nicht ohne Stress. Aber wir kamen rechtzeitig im WKZ an und so konnte ich mich genügend ablenken usw…
Beim Einlaufen spürte ich eine enorme Nervosität und als es dann endlich los ging, konzentrierte ich mich vor allem auf die Technik.
Der Einstieg funktionierte nach Wunsch und ich wagte es, nach dem Übergang das Tempo zu erhöhen.
Auch dies gelang mir gut, doch das höhere Tempo hatte dann kleine Schlenker im Postenraum zur Folge. Zum elften Posten gab es eine Routenwahl, welche im Nachhinein gar nicht so einfach war.
Ich sah beide Varianten, sowohl die Strichroute (direkt), wie auch aussen rum und entschied mich für die direkte Route. Dies war für mich sicherlich besser, da ich physisch aussen rum wohl genau so viel verloren hätte, wie direkt, es zeigte sich aber, dass im Allgemeinen die Umlaufroute schneller war.
Zum zwölften Posten hatte ich dann eine Unsicherheit mit der Distanz, hier verliere ich so 15-20“, doch dieser Patzer lies mich kalt und ich lief technisch gut weiter.
Im Schlussteil merkte ich dann die Müdigkeit und auch, dass ich physisch über meinem momentanen Limit lief, es schlichen sich nochmals kleine Böglein ein und ich war total leer im Ziel.
Mit meinem Lauf bin ich sehr zufrieden, ich lief technisch gut und merke, dass ich hier bereits eine gewisse Sicherheit habe, trotz mangelndem Training.
Im physischen Bereich lief ich nahe am momentanen Optimum und auch das stimmt mich positiv ein.
Mit dem fünften Rang und geringem Rückstand auf die Plätze 2-4 bin ich ebenfalls zufrieden.
Der Lauf zeigt mir aber auch auf, wie viel ich noch an mir zu arbeiten habe im physischen aber auch noch im technischen / mentalen Bereich.
Ich bin noch einiges von meinem erwartetem Niveau entfernt und um ganz topp zu sein, fehlt auch noch einiges, aber es sind noch ein paar Wochen, bis zu den Testläufen.
Nun liegt der Fokus etwas geteilt auf den Abschlussprüfungen und dem Training.
Als nächster Programmpunkt steht in zwei Wochen das Mini-Trainingslager im Jura auf dem Programm, bevor ich dann den ersten Teil der Prüfungen habe und über Pfingsten nach Norwegen reisen werde…
Karte: Arcegno
Rangliste: H20
Grafik: H20
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