Die Wettkampfsaison ist in vollem Gange!
Ich habe mein Training zwar noch nicht 100% angepasst und befinde mich immer noch grösstenteils in der erweiterten Grundlagenphase.
Doch nun steht im Gegenteil zum Winter fast jedes Wochenende ein Wettkampf an.
Mal eher zum Training, aber auch einige sehr sehr wichtige!
Ende Mai, also in gut einer Woche geht es los mit den zweitwichtigsten Läufen in diesem Jahr!
Die Testlaufserie in der Westschweiz steht an – Testläufe, da es optimale Wettkämpfe sind,
Um vor der WM noch einmal alles testen zu können unter „Extrembedingungen“…

Magglinger Aussicht bei strahlender Sonne
Im Moment geniesse ich mein Leben in vollen Zügen.
Durch die Trainingsbedingungen in Magglingen kann ich mich Momentan völlig als Profi fühlen.
Wir geniessen sogar die Vorzüge von perfekten Erholungsmassnahmen nach harten Trainingstagen (Massagen, Sauna usw.)
Und ebenfalls bekommen wir die Chance, im Ausland Wettkämpfe zu bestreiten, also wir bekommen Urlaub dafür.
10-Mila in Schweden:
So zum Beispiel reisste ich am 3. Mai von Genf nach Stockholm, um dann einen Tag später an der 10-Mila (einer der grössten Clubstaffeln der Welt) teil zu nehmen.
Bei der 10-mila starteten ca. 350 Teams mit jeweils 10 Läufern.
Gestartet wurde in der Nacht mit Massenstart – und das Lampenspektakel war fantastisch!
Ich lief für meinen Verein „Lillomarka O-Lag“ und durfte auf die zweite Strecke.
Leider schaffte ich die Selektion ins erste Team nicht und lief dafür eben im zweiten Team die zweite Strecke.
Und mein Ziel war eindeutig: Mach auf dich aufmerksam!
Das Gelände war hervorragend, schwierig wie ich das noch nie in der Nacht erlebt habe und man merkte schon auf der Startsrecke,
dass auch Favouritenteams grosse Mühe hatten…
Ich sagte mir also am Start: einfach cool bleiben und Kompass laufen!
So startete ich dann um ca. 23.30 Uhr, nachdem unser erster Läufer einen unglaubliche Startsrecke hin gelegt hatte und mir an 38. Stelle übergab!
Der Läufer aus dem ersten Team kam sogar ganz vorne zurück (Kris Jones kam an dritter Stelle ins Ziel!)!!
Ich konnte zusammen mit ca. 15 anderen los laufen und musste mich mal irgendwo in dieser Gruppe einsortieren.
Es war sehr hektisch und meine Taktik mit dem ruhigen Start ging etwas in die Hosen…
Wir kamen näher zum ersten Posten und ich glaubte, alles unter Kontrolle zu haben.
Bis dann auf einmal alle umdrehten und ich alleine weiter lief.
Ich sah einen Weg und einen Hügel und Dickichte und meinte immer noch, dass alles stimmt.
–> Doch der O-Läufer ist bekannter weise Weltmeister im falsch interpretieren…
ich lief also anstatt direkt zum Posten, ca. 90 Grad falsch auf einen Weg und dachte, dass auch da immer noch alles gut war…
Dachte – denkste…

ca. drei Minuten Fehler zum ersten Posten
Danach war ich allerdings wach und ich wusste nun, dass mein Kompass besser sein muss und auch, dass ich besser sein muss!
Zum zweiten Posten wählte ich dann eine typische „schweizer“-Route, welche mich wohl wieder etwas näher an die verlorenen Plätze brachte…
Danach kam ich deutlich besser ins Rennen und konnte wieder auf meine Kompassfähigkeiten vertrauen.
Ich hatte zwar noch eine kleine Unsicherheit von ca. einer Minute zu bemängeln (zu Posten vier),
da verlor ich für kurze Zeit komplett die Orientierung, konnte mich aber gut auf einem Hügel wieder auffangen und einen Fehler verhindern.
Gegen Ende des Rennens wurde ich schneller und so war ich dann auch zu vorderst eines grösseren Trams unterwegs, als es zum letzten Posten ging.
Physisch lies ich mir diese Position nicht nehmen und lief gar etwas „davon“.
So kam ich dann an 42. Stelle zurück und verlor knapp 4 Plätze, obwohl ich einen unschönen Start erwischte…
Unser Team musste danach etwas „Lehrgeldbezahlen“ auf den nächsten Strecken und wir wurden etwas nach hinten gedrängt.
Dennoch schafften wir die top 100 (unser Ziel?) relativ deutlich mit einem 86. Rang am Schluss.
Unser erstes Team schaffte die erhofften top 20 leider knapp nicht, aber klassierte sich dennoch auf einem hervorragendem 23. Rang!
Nach der 10-mila hatte ich eine etwas mühsame Heimreise, da mein Flug gestrichen wurde und ich so unfreiwillig noch eine Nacht länger weg von Magglingen bleiben musste.
Im Anschluss hatten wir gleich das militärische Wettschiessen, wo ich zu meiner Freude die „goldene“ Marke von 72 Punkte knackte und somit ein Schiessabzeichen ergattern konnte 🙂
Also der Name „Schiess“ (Mütterlicher seits), scheint dennoch auch bei mir irgendwo verwurzelt zu sein.
Leider wurde ich danach knapp eine Woche ins Bett geworfen und konnte kaum trainieren.
Die typische Erkältung nach der langen 10-Mila-Nacht war eingetroffen…
3.+4. Nationaler OL Tessin
Ich fühlte mich allerdings gegen Ende der Woche wieder besser und so lief ich die zwei Nationalen Läufe im Tessin dennoch.
Mein Ziel war es, physisch nie an die Grenzen gehen zu müssen, um meinen Körper nicht gleich wieder zu überfordern…
Dies erlaubte mir, dass ich mich voll und ganz auf meine Technik konzentrieren konnte – und wie sich heraus stellte, war diese Taktik wohl die bessere.
Im Tessin resp. in Italien (in der Nähe von Ponte Tresa), boten uns die Organisatoren hervorragend schöne und technisch anspruchsvolle Bahnen in genialem Gelände.
Am Samstag in der Mitteldistanz zeigte ich einen einwandfreien Lauf und klassierte mich zum dritten Mal ion folge zu oberst auf der Rangliste in diesem Jahr.
An der Langdistanz vom Sonntag nahm ich mich dann deutlich zurück und kürzte auch bewusst schon früh ab,
da die Erkältung immer noch im Körper nagte…
Rangliste: Klick
Ich fühlte mich aber dann am Montag bereits wieder gut und konnte nach einem spannenden Medientraining in Magglingen eine äusserst harte Trainingswoche beginnen,
welche ich nun heute abschliessen durfte.
Nun steht noch ein kleiner kurzer Trainingsblock an, bevor ich mich Ende Woche und vor allem dann auch nächste Woche voll und ganz erholen muss.
Die Testlaufserie für die Junioren-WM startet kommenden Samstag (25. Mai) mit einer Langdistanz im WM-Wald vom 2012 „Jôrat“.
Danach folgt ein Berglauf auf den Gempen am 29. Mai sowie eine Mitteldistanz und ein Sprint (1.+2. Juni).
Meine Form scheint zu stimmen und nun freue ich mich auf diese Testläufe.
Ich bin gespannt, wie dieser letzte „Ernstfall“ vor der WM ausfallen wird.
Auf jedenfall kann ich wieder einmal sagen:
Magglingen ist toll!
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