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Der Frühling lässt zwar immer noch etwas auf sich warten, aber einige Anzeichen, dass er kommt, sind doch schon da.
Zum Beispiel ein wichtiges Indiz dafür ist, dass wir mit dem Junioren-Kader im Frühlings-Trainingslager waren.
Weiter habe ich nun mit dem zweiten Teil der Spitzensport-RS in Magglingen angefangen – resp. habe bereits die ersten zwei Wochen hinter mir.
Dazu kommt, dass das Training langsam aber sicher Form an nimmt und die O-Trainings fester Bestandteil im Trainingsplan sind (und man dafür nicht immer mehrere Schichten anziehen muss)…

Norwegenaufenthalt bei schönster Sonne

Nachdem ich im März noch auf die Teilnahme an der NOM verzichtete, um den Aufbau nicht zu „gefährden“, konnte ich im April dann die „Früchte ernten“. Kurz vor Ostern nämlich hatte ich meinen letzten Arbeitstag für längere Zeit.
Danach flog ich für eine Woche vom 4.-11. April nach Norwegen – zu meinem Klub Lillomarka O-Lag.
Dort lief ich gleich zu Beginn einen Nacht- sowie einen Tag-Testlauf.
Leider nicht wirklich erfolgreich und leider mit Fehlern, die ich so nicht von mir gewohnt bin… Danach trainierte ich noch im Norden einige Tage und genoss das frühlingshafte und vor allem sonnige Wetter.
(Es hatte keinen Tag ohne Sonne gegeben!)
So konnte ich bei einigen Techniktrainings meine Skills auf der Karte wieder auffrischen und festigen und ich merkte schon Ende Woche, dass ich grosse Fortschritte machen konnte. Am Oslo-City-Cup (einem Sprintrennen in Oslo) konnte ich meine gute physische Verfassung auch ein erstes Mal „bewundern“.
In der Kategorie H17- (also der „Elite-Klasse) konnte ich mich gegen knapp 80 andere Läufer durchsetzen und gewann mit 13 Sekunden Vorsprung.
So reiste ich trotz zwei schlechten Testläufen für die 10-mila dennoch sehr zufrieden nach Hause.
Ich wusste, dass die Sprintform gut ist und ich einfach noch technisch aber auch mental noch viel zu tun habe.

Bericht Lillomarka: Link

Danach blieb wenig Zeit zu Hause, denn es ging nahtlos weiter an die zwei Nationalen Läufe in der Ostschweiz und von dort aus dann direkt ins Trainingslager nach Tschechien.

Nationale Läufe: Ich lief an beiden Tagen relativ konstant.
Obwohl nicht ganz fehlerfrei, so kann ich aber zufrieden sein mit diesen Leistungen.
Am Samstag (Mitteldistanz) zeigte ich in einem sehr schnellen Wald mit einer ebenso schnellen Bahnanlage (viel Queranteil), dass ich mich physisch auch im Wald überhaupt nicht verstecken muss.
Zu meiner Überraschung konnte ich diesen Lauf mit über zwei Minuten Vorsprung gewinnen.
Nicht fehlerfrei, aber meine zwei-drei Bögen schienen kleiner gewesen zu sein, als die Bögen der anderen…
Im Sprint wollte ich dann vor allem eines: nochmals einen drauf setzen.
Denn nach Norwegen wusste ich, dass ich diese Disziplin kann und so startete ich auch ins Rennen: aggressiv und schnell.
Es unterliefen mir leider kleinere Bögen und ein richtig gutes Laufgefühl hatte ich nie.
Doch die Schnelligkeit aber auch die Technik passten oft zusammen und so konnte ich auch dieses Rennen gewinnen (mit knapp 30 Sekunden Vorsprung).

Rangliste 1. Nationaler OL

Rangliste 2. Nationaler OL

TL Tschechien:
Direkt nach den Läufen ging es weiter nach Tschechien, wo wir zuerst in einem Sandsteingebiet trainierten, bevor wir in der zweiten Wochenhälft noch in die JWOC-relevanten Gelände zogen.
Ich trainierte viel alternativ, wie auch schon die Woche davor in Norwegen.
Doch wagte ich mich an ein O-Training pro Tag, was im Nachhinein etwas Risiko beinhaltete…
Mein Knie zeigte sich aber stabiler als gedacht und ich konnte die ganze Woche wirklich gut trainieren!
Ich merkte, dass ich mich technisch immer sicherer fühlte und das Gelände mir auch sehr entspricht.
Besonders in der Mitteldistanz, welche wir direkt im Anschluss an das WM-Sperrgebiet gemacht haben, lief es mir ausgezeichnet.
Das Spezielle ist wieder, dass die Geländetypen an der WM wohl alle ziemlich unterschiedlich sein werden (Staffelwald ist ähnlich wie ein „Bremer“ in Bern, wo hingegen ein Mitteldistanzgelände sehr steil und steinig ist)…
Im abschliessenden Langdistanzrennen hatte ich Mühe, den Speed durchzuziehen und ich büsste gegen Ende etwas an Zeit ein.
Dies zeigt mir auf, dass ich trotz gutem Training im Winter wohl immer noch einen kleinen Rückstand habe physisch – zumindest bei längeren Distanzen.

Ich flog sehr zufrieden wieder zurück nach Hause.
Mein Selbstvertrauen stieg mit jedem Training und die technischen Fähigkeiten konnte ich enorm verbessern.
Ich fühle mich sehr wohl in diesem Gelände und das ist im Hinblick auf die JWOC im Sommer auch sehr wichtig!

Es lohnt sich die Karten anzuschauen, es hat einige Leckerbissen darunter.

Karten:
1. Training Sandsteingebiet
2. Training Sandsteingebiet
Mitteldistanz_Qualifikation
Mitteldistanz_Final
3. Training Staffelgelände (Kompass)
3. Training Staffelgelände (NoKompass)
Staffelstarttraining
Langdistanztrainingswettkampf

Spitzensport-RS_Magglingen: Zu Hause hatte ich dann knappe 4-5 Stunden zum Waschen (danke Mamma), alles neu einzupacken und meine 1000 Sachen zu büscheln.
Denn bereits am nächsten Morgen um 07.30 Uhr durfte ich mich zu den anderen Spitzensport-Rekruten in Magglingen gesellen.
Das Trainingslager zählte bereits als RS-Woche und so war ich ein Nachzügler in Magglingen und musste mich anfangs Woche etwas „einarbeiten“ in das Leben in Magglingen.
Ich bin aber sehr froh, dass ich das Trainingslager mitmachen durfte, denn so konnte ich wie beschrieben einige gute Eindrücke für die WM erhalten.
Nun bin ich also seit Montagmorgen in Magglingen und konnte mich bereits recht gut an den regulierten Tagesablauf als „Spitzensportler“ gewöhnen.
Nebst der Militärsportleiterausbildung am Morgen und teilweise Theorie am Abend haben wir ideale Gelegenheiten und Möglichkeiten, um unsere Trainings zu absolvieren.
So kamen dann auch jeden Tag zwei Trainingseinheiten zustande diese Woche.
Ich hebe hier einen kleinen Höhepunkt hervor:
Am Donnerstagmorgen früh (und es war wirklich früh), standen wir um 03.40 Uhr auf, um dann zu dritt (plus unser Trainer) ein 10-Mila relevantes Training in der Nacht zu absolvieren.
Wir fuhren nach les près-d’Orvin, um dort um 04.30 Uhr in die Dunkelheit zu starten.
Anschliessend durften wir einen wunderschönen Sonnenaufgang bewundern und dann ging es schon wieder zurück nach Magglingen für die MSL-Ausbildung.

Bis zum 12. Juli werde ich jetzt mehr oder weniger in Magglingen sein und trainieren.
Es gibt einige kurze Unterbrüche, wie:
– 10-Mila (Staffelwettkampf in Schweden), nächste Woche (wo ich im zweiten Team die zweite Strecke laufen kann)
– Trainingslager (Talenttreff in Tenero), direkt im Anschluss
– TL Finnland
– TL Arosa
– hoffentlich JWOC in Tschechien

Ich bin wirklich sehr dankbar, dass das Militär mir diese Möglichkeiten bietet, um so meinen Sport weiterhin ausüben und grosse Fortschritte machen zu können.
So bin ich hoffentlich in vier Wochen bereit, wenn die Testläufe für die Junioren-WM stattfinden und dann habe ich weitere vier Wochen Zeit, um meine Form für die JWOC zu puschen.

Es geht also spannend weiter…

Und hier noch einige Impressionen der letzten Woche: (mehrheitlich aus Norwegen)

Trainingswald bei Halden

Auf einer Velotour rund um Oslo

Auch eine Stadtbesichtigung fehlte nicht

Rathaus in Oslo

Sowas sieht man unterwegs auff dem Velo

Eine Woche nur Sonne!

… und nahe beim König war ich auch…

So hausen wir in Magglingen