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Der Frühling blüht

Es ist immer wieder schön, wenn es wärmer wird, die Vögel zurück kommen, der Wald immer wie blühender wird und alles mit Lebensenergie übersät wurde.
Schön ist es dann auch, wenn man noch in dieser Zeit den Geburtstag feiern kann und nebst der Lebensenergie natürlich mit Geschenken übersät wird…
Für mich gab es in diesem Jahr ein sehr spezielles Geschenk, die Volljährigkeit und somit das Recht, über mich selber bestimmen zu können (was bisher ja theoretisch nie zu 100% möglich war).

Und mit diesem Geschenk kamen viele schon fast unzählige Briefe von Banken, Werbungen von Versicherungen und anderen Agenturen die es kaum erwarten konnten, endlich für ihr Produkt oder ihre Dienstleistung zu werben.
Wir sind die besten, die günstigsten, die schnellsten…
Ebenfalls kann man nun endlich mit einer Stimme mehr aus unserer Familie rechnen, was natürlich politisch eine enorme Revolution hervorrufen wird . Es kommen selbstverständlich noch viele kleine „nebensächliche“ Geschenke oder Möglichkeiten hinzu, welche jedoch den Webspace wahrscheinlich dann sprengen würden…

Und vielleicht merkt hier der eine oder andere, dass vor lauter Volljährigkeit und vor lauter Geschenken und Angeboten das Training nirgends erwähnt wurde.
Das ist nicht ganz falsch, denn durch die vielen neuen Möglichkeiten, aber auch durch die Schönheit der Natur und des Frühlings rückte das Training für kurze Zeit etwas in den Hintergrund und genau dies brauchte ich auch, um zu merken, wieviel wir OLer aus dem OL oder eben vor allem aus dem Wald bekommen und wie wenig wir davon wirklich realisieren.
Auf einmal war es nicht mehr nur der Posten beim Stein, den ich doch im letzten Jahr noch 90‘‘ gesucht hatte, oder die schöne Mulde von fast 8 Metern tiefe in Frankreich, welche ich zweimal durchqueren durfte. Nein, auf einmal wurden „Kleinigkeiten“ sichtbar, welche ich während dem Lauf nie wahr genommen hätte.

Und ich merkte, dass wir uns eben doch nicht voll und ganz auf den Posten und die schnellste Route fokussierten, sondern, dass ein Teil von uns (wahrscheinlich die Seele) sich viel mehr mit dem Drum herum auseinander setzt.
Vielleicht ist genau auch dies der Grund, wieso wir uns dann doch auf einmal ablenken lassen.
Wer kennt das schon nicht, er rennt durch das Grün und von links kommt ein Reh durch gerannt, da schaut ein jeder nochmals auf die Karte um sich zu vergewissern, wo er nun ist…

Dies eine der vielen Beobachtungen, die ich in den letzten sehr „intensiven“ Wochen gemacht habe.
Was mir auch gezeigt hat, dass man aus einer Verletzung nie schwächer oder stärker wird, sondern anders. Ich denke darum auch, dass eine Verletzung jeden etwas verändern „kann“ und das dies schlussendlich die Qualität des jeweiligen dann auch verbessern oder verschlechtern könnte.

Ich für meinen Teil bin allerdings positiv eingestellt, auf alles, was kommt und vor allem, auf alles, was ich mache und gemacht habe/gelernt habe/gedacht habe.
Es ist sicherlich ein langer und schwieriger Weg, bis ich wieder dort anzutreffen bin, wo ich im letzten Herbst aufgehört habe, aber es ist eine Chance, besser zu werden und vielleicht auch die eine oder andere Erfahrung für später schon gemacht zu haben.

Gehen wir den Frühling einfach an und schauen, was sich ergibt. Geniessen wir den OL, das Gefühl durch den Wald zu rennen und die Blätter unter den Füssen in den Boden zu drücken, sich den einen oder anderen Kratzer im Dornenfeld zu holen und dann endlich den lang erwarteten Posten vor uns aufleuchten zu sehen.

Der Frühling wartet, lassen wir ihn hinein!