Ich sollte jetzt in Portugal sein.
Zusammen mit dem Nationalkader wären 10 intensive Trainingstage auf dem Plan gewesen. Doch daraus wurde leider nichts. Nach einem tollen und qualitativ, wie auch quantitativ hochstehendem Wintertraining musste ich feststellen, dass die Qualität und Quantität wohl doch etwas zu viel war.
Ich befinde mich im Moment irgendwo zwischen „Erholen und Abheilen“ und „Konservieren und Aufbauen“.
Das TL in Portugal musste ich auslassen, wie auch alle Lauf und OL-Einheiten und fast alle alternativen Möglichkeiten. Der Entscheid dazu viel mir relativ leicht. Respektive der entscheid wurde mir abgenommen und daher war es einfach, dies einfach zu akzeptieren.
Was ist passiert?
Nach einem umfangreichen Wintertraining im November (Aufbau) und Dezember (Grenze verschieben) begann ich bereits im Januar mit mehr Intensität. Das zweite harte Trainingslager (TL Alicante mit der ol norska) war dann ganz am Ende eines langen und anstrengenden Blocks. „Nochmals alles aus mir heraus holen“ das war der Plan.
Nach dem Trainingslager und dem ganzen Block waren 2 lockere Wochen geplant um mich für den zweiten Aufbau (März) zu erholen.
Beim ersten Footing 2 Tage nach dem TL spürte ich aber schlagartig einen stechenden Schmerz im Knie (rechts).
Wer meine Geschichte kennt weis: das rechte Knie ist meine Achillessehne.
Ich reagierte sofort, brach den Dauerlauf ab und begann mit der Therapie für ein Läuferknie.
8 Tage nicht rennen, Dehnen, viel Blackroll und Faszien-Übung und Compex sollte helfen (weil das hilft immer).
Dazu noch etwas Pasta Boli und weil es so gut ist auch noch etwas frische Luft beim Langlauf-Weekend in Lillehammer.
Wer wissen will, was wir (die liebe Mutter und ich) da gemacht haben: Mamma hat einen kleinen Bericht geschrieben.
Diagnose
Nach einer Woche voller eigener Behandlung war ich nicht weiter, als am Anfang. Es gab also nur noch etwas zu tun: der Doktor musste ran. Dank nun schon 10 jähriger Zusammenarbeit, viel Erfahrung und unheimlich tollem Support, bekam ich sofort Termine bei Physio Sarah und in der Arztpraxis bei Geri E. Clénin. Von Befund bis Diagnose verging kaum Zeit. Die Diagnose war dann relativ klar und das Prozedere danach einfach:
Chondropathie-Femoro-rotulien = leichte Irritation des Knorpels im Kniegelenk
Prozedere
Nun geht es also darum die gereizte Knorpelbereiche zu schonen, das Gelenk geschmeidig zu halten und so auch den Aufbau wieder starten zu können.
Ein kleiner Bremser im Laufgefühl – aber kein wirklicher Schock für den Rest des Spitzensportlers.
Ich habe gelernt, dass unser Beruf viel umfangreicher ist, als nur Lauftraining und OL Training.
Auch weiss ich, dass ein OL Training nicht nur mit Karte im Wald oder in der Stadt durchgeführt werden kann und dass am Tag X sowieso nur der besteht, der sich bewusst ist was er macht.
Aussichten
Ich bin guter Dinge und motiviert, dass ich bald wieder am Puzzle-Stück weiterbauen kann, welches nun etwas bei Seite liegt.
Bis es so weit ist werde ich aber die Zeit umfangreich nutzen.
Ganz nach dem Motto:
Solange der Zug fährt, hat man immer eine spannende und schöne Aussicht!
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